Allgemeine Studienberatung: Fakultätsassistent Dietmar Koch
Mo 11-12.30; Do 10-12, Raum 214
Eventuelle Änderungen gegenüber dem Vorlesungskommentar werden aktuell angeschlagen!
Soweit nicht anders im Kommentar vermerkt, ist die Anmeldung zu den Veranstaltungen nicht erforderlich.
Seit alters her stehen Kunst und Philosophie in Nachbarschaft. Platon hatte daraus ein KonkurrenzverhΣltnis abgeleitet, wΣhrend der Deutsche Idealismus beide systematisch auf den Fluchtpunkt des Absoluten bezog. Die eigenstΣndige Disziplin der ─sthetik entsteht allerdings erst im 18. Jahrhundert unter den Bedingungen der Reflexion auf das Geschmacksurteil. Man darf wohl sagen, da▀ die in der Moderne stΣndig wachsende Bedeutung der ─sthetik, wofⁿr gerade das 20. Jahrhundert die deutlichsten Belege liefert, ein Epochensignum ist, das der Philosophie zu denken gibt. Die Vorlesung, die mit Hauptkategorien und leitenden Problemstellungen vertraut machen will, wird zugleich auch einen Blick auf die Theoriegeschichte werfen.
Hermeneutisch ist eine Philosophie, die sich am Begriff des Verstehens orientiert, und das hei▀t: am Begriff eines sprachlich und geschichtlich gebundenen, perspektivischen Wissens. Mag diese Charakterisierung fⁿr eine erste Orientierung tauglich sein - was Verstehen ist, erweist sich doch erst, indem man seine verschiedenen AusprΣgungen betrachtet. Das m÷chte ich in dieser Vorlesung unter besonderer Berⁿcksichtigung von Politik und Kunst versuchen und so einfⁿhrend die Grundlinien einer hermeneutischen Philosophie entwickeln.
Carl Leonhard Reinhold, der erfolgreichste Popularisierer der kantischen
Philosophie, entwickelte 1789 eine eigene (von Kant nicht ermutigte)
'Philosophie aus oberstem Prinzip'. Dies Prinzip sollte durch Evidenz bestehen
und die Wahrheit aller Folge-SΣtze sichern, die kraft ihrer logischen Beziehung
zum Grundsatz ebenfalls einleuchten. An dieser Methode kamen Reinhold im
Sommer 1792 Zweifel, an deren Ursprung nicht nur Schulzes "Aenensidemus",
sondern vor allem EinwΣnde seiner skeptischen Schⁿler standen (vor allem
Johann Benjamin Erhard und sein Kreis sowie der aus Tⁿbingen nach Jena
gekommene Repetent Carl Immanuel Diez). In der Folge brach Reinhold
(oder vielmehr: sein Schⁿlerkreis) mit dem Konzept einer Grundsatz-
Philosophie, die im Gegenzug von Fichte weitergefⁿhrt und radikalisiert, aber
auch von ihren Opponenten (darunter dem alten Kant selbst) ebenso radikal
bekΣmpft wurde.
Der Titel der Vorlesung k÷nnte unprΣtenti÷ser auch hei▀en: 'Die Entwicklung
des deutschen Idealismus von Kant bis Fichte'. Meine These ist aber, da▀ die
Diskussion um die kantische Philosophie durch Kants unmittelbare Schⁿler und
Nachfolger (von Maimon abgesehen) gar nicht in die Richtung eines
(Fichteschen) absoluten Idealismus, sondern eines skeptischen Realismus
gefⁿhrt wurde (das 'Seyn' - im Sinne von Existenz - bleibt au▀er dem
Bewu▀tsein). Zum Spektrum dieses Skeptizismus zΣhle ich neben einigen
BeitrΣgen in Niethammers "Philosophischem Journal" vor allem die frⁿhesten
philosophischen Notizen H÷lderlins (und seiner Freunde) sowie Friedrich von
Hardenbergs und Friedrich Schlegels.
Die Vorlesung geht ⁿber zwei Semester. Im ersten Teil (WS 1995/96) nehme ich
den Faden meiner Kant-Einfⁿhrung (vom vergangenen SoSe 1995) auf und
erzΣhle die Entwicklung nach, die von Kant ⁿber Jacobi, Maimon und
Reinhold zur Entwicklung einer Grundsatz-Skepsis fⁿhrte (Aenesidemus, der
Erhard-Kreis, die Mitarbeiter des "Philosophischen Journals"). Im zweiten Teil (SS
1996) will ich zeigen, wie die frⁿhromantische Spekulation diese Skepsis
(gegen Fichte) verstΣrkte und vertiefte.
Geeignete Einfⁿhrungen:
Frederick C. Beiser, The Fate of Reason. German Philosophy from Kant to Fichte, Harvard
University Press 1987;
Dieter Henrich, Der Grund im Bewu▀tsein. Untersuchungen zu H÷lderlins Denken (1794-1795),
Stuttgart: Klett-Cotta 1992;
Marcelo R. Stamm, Die Reorganisation der Philosophie aus einem Prinzip, Stuttgart: Klett-Cotta
(Herbst 1995);
Manfred Frank, Philosophische Grundlagen der Frⁿhromantik, in: AthenΣum. Jahrbuch fⁿr
Romantik, 4. Jahrgang 1994, hg. von Ernst Behler, Jochen H÷risch und Gⁿnter Oesterle,
Paderborn-Mⁿnchen-Wien-Zⁿrich 1994, 37-130.
Ontologie, die Lehre vom Sein und Seienden, gilt seit Aristoteles als
philosophische Grundwissenschaft, als "erste Philosophie". Unklar blieb stets,
inwieweit es sich bei der Ontologie um die Analyse der Bedeutung von
fundamentalsten Grundbegriffen der Sprache (etwa der Sprache der Logik)
handelt oder inwieweit ontologische Erkenntnis als Grundlage fⁿr tiefste
metaphysische Erkenntnis (in bezug auf Letztes, Absolutes, G÷ttliches - vgl.
Hegel) anzusehen sei.
In dieser Vorlesung sollen neben allgemeinen BegriffsklΣrungen wichtige
ontologische Entwⁿrfe dieses Jahrhunderts in ihren Grundzⁿgen dargestellt
und kritisch analysiert werden. Auf der einen Seite stehen Heidegger und
Sartre, welche - sehr vereinfacht gesagt - ausgehend von menschlicher Seins-
bzw. Existenzerfahrung ⁿber Sein und Nichtsein nachzudenken versuchten.
Auf der anderen Seite stehen N. Hartmann und G. Jacoby, welche in ihren
Theorien des "realen" bzw. "transzendenten" Seins - ebenfalls sehr vereinfacht
gesagt - die seit Kant verbreitet herrschende Philosophie der SubjektivitΣt
vollstΣndig ⁿberwinden wollten.
Zu Heidegger, Sartre, N. Hartmann
vgl. Josef Speck (Hrsg.), Grundprobleme der gro▀en
Philosophen (UTB), Philosophie der Gegenwart V, Philosophie der Gegenwart VI;
zu G. Jacoby
: Gⁿnther Jacoby, Allgemeine Ontologie der Wirklichkeit I, II, Tⁿbingen 1993 (2.A.)
Die Vorlesung behandelt Grundbegriffe und Grundprobleme der Rechtsphilosophie sowie ihre wichtigsten historischen und aktuellen Positionen. Sie wendet sich besonders an Fortgeschrittene, ist aber auch fⁿr interessierte AnfΣnger geeignet.
Literatur:
O. H÷ffe: Politische Gerechtigkeit. Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht und
Staat, Frankfurt a.M. 1987.
Die Vorlesung soll die Grenzen erfahrungswissenschaftlicher Erkenntnis zeigen. Untersucht werden: das Problem der Induktion und die deduktive Hypothesenprⁿfung, ErklΣrung, Prognose, die Prⁿfung von BeobachtungssΣtzen anhand von Sinneswahrnehmungen und im Zusammenhang damit der Positivismusstreit.
Die Logik geh÷rt traditionell zum philosophischen FΣcherkanon. Aufgrund ihrer
Fortschritte seit G. Freges "Begriffsschrift" (1879) ist ihre Bedeutung fⁿr die
Philosophie gewachsen. Unbestritten ist die Logik zentrale Grundlage der
Philosophie der Mathematik und der Wissenschaftstheorie der
Naturwissenschaften. Aber auch fⁿr das Studium vieler anderer Bereiche der
Philosophie sind Logikkenntnisse unerlΣ▀lich. (Beispiel: Ohne zu wissen, was -
nach traditioneller und moderner Meinung - ein logisch gⁿltiger Schlu▀ ist, lΣ▀t
sich z.B. die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Urteilen
und die moderne Diskussion darⁿber kaum verstehen und verfolgen.)
Themengebiete der Vorlesung sind u.a.: Formalisierung von Argumenten,
Logische Symbolik, Aussagenlogik, Logische Folgerung, Formale Systeme,
Quantorenlogik, Syllogistik.
Ein qualifizierter Schein wird aufgrund einer Klausur am Semesterende
vergeben. Die zur Vorlesung angebotenen ▄bungen sind nicht obligatorisch,
werden aber zur Vertiefung des Stoffes empfohlen.
Do 14-16; H÷rsaal: s. Aushang; Beginn: s. Aushang
Dies ist eine Veranstaltung in der Informatik, die insbesondere die Theorie der
logischen Programmierung behandelt. Interessierte Studierende der
Philosophie mit Logikkenntnissen sind jedoch auch eingeladen.
Programmierkenntnisse sind erwⁿnscht.
Fⁿr weitere Informationen vgl. das ausfⁿhrliche Vorlesungsverzeichnis der
Fachschaft Informatik.
Die Vorlesung gibt zunΣchst einen Einblick in die problematische Lage der Metaphysik und erlΣutert von dort aus an historischen Exemplaren verschiedene metaphysische Versuche in ihrer Reichweite und in ihren Grenzen. Diese ErlΣuterung stⁿtzt sich auf zentrale Texte der Geschichte der Metaphysik und ist zugleich um eine gewisse ⁿberblicksartige Orientierung bemⁿht. Literaturangaben in der Vorlesung.
Die Einfⁿhrungsveranstaltung dient der umfassenden Grundorientierung im Philosophiestudium. Sie ist reserviert fⁿr Erst- und Zweitsemester im Fach Philosophie. Aufgabe der Veranstaltung ist es, Kenntnisse zum Studienablauf und zur Studienorganisation zu vermitteln, grundlegende Literatur bekannt zu machen, eine Anleitung zu wissenschaftlichem Arbeiten zu geben, vor allem jedoch in geschichtlich wie systematisch bedeutsame Grundprobleme philosophischen Denkens einzufⁿhren. Dies geschieht anhand von Textauszⁿgen zentraler philosophischer Werke von Parmenides bis Wittgenstein. (Die Textauszⁿge werden ausgegeben.)
Begleitend zur Vorlesung wird eine AnfΣngerⁿbung veranstaltet. In einiger Distanz zu den viel betretenen Pfaden soll Aufmerksamkeit fⁿr BeitrΣge zur Σsthetischen Diskussion geweckt werden, die von der besonderen Lage amerikanischer Theoriebildung ausgehen. Originell, aber wenig beachtet ist J. Deweys Analyse "Σsthetischer Erfahrung", die schon frⁿh auf dem Boden des Pragmatismus entstand. Der Sprachphilosoph N. Goodman hat eine besondere Zeichentheorie der Kunst entwickelt. Schlie▀lich hat der Wissenschaftstheoretiker Danto in seiner SpΣtphase eine Wendung zur "Art World" unternommen. Drei Texte werden uns beschΣftigen:
J. Dewey, Art as Experience (1934); dt. Kunst als Erfahrung, Frankfurt/M 1980.
Nelson Goodman, Languages of Art (1969); dt. Sprachen der Kunst, Frankfurt/M 1995.
Arthur C. Danto, The Transfiguration of the Commonplace (1981); dt. Die VerklΣrung des
Gew÷hnlichen, Frankfurt/M 1984.
Benotete Scheine nur aufgrund von Hausarbeiten.
Platons Dialog verhandelt das VerhΣltnis von Rhetorik und Philosophie und radikalisiert dies zu der Frage nach dem VerhΣltnis eines ruhelosen, machtgeprΣgten Lebens zu einer Lebensform, die an Einsicht und BestΣndigkeit orientiert ist. Dies alles wird markant an deutlich einander entgegengesetzten Positionen entwickelt. Der Dialog ist geeignet, in die Platonische Philosophie einzufⁿhren und dabei besonders deren politische Aspekte zur Geltung zu bringen.
Ich empfehle, mit der ▄bersetzung Friedrich Schleiermachers zu arbeiten. Griechischkenntnisse sind keine Voraussetzung.
Diese nⁿtzliche und wegen ihres didaktischen Geschicks als Einfⁿhrung fⁿr
AnfΣnger(innen) geeignete PropΣdeutik wollen wir recht schulmΣ▀ig, ⁿber 14
Sitzungen verteilt, Kapitel fⁿr Kapitel diskutieren.
Teilnahmebedingung (=Qualifikation fⁿr den Erwerb eines Scheins) ist die
vorherige (unterschriftliche) Verpflichtung zur Vorbereitung (auch in
Gruppenarbeit) einer der 14 Sitzungen, deren Gliederung durch das
Inhaltsverzeichnis des BΣndchens vorgegeben ist. Die Eintragung kann
jederzeit in meinem Sekretariat vorgenommen werden.
Literatur:
Ernst Tugendhat/Ursula Wolf, "Logisch-semantische PropΣdeutik", Stuttgart: Reclam 1983.
"Sein und Zeit" wird gemeinhin als das Hauptwerk Martin Heideggers
angesehen. Schon kurz nach seinem Erscheinen 1927 war vielen Zeitgenossen
klar, da▀ hier ein neues Kapitel der Philosophie aufgeschlagen wurde. Da▀
man die Frage nach dem 'Sein' radikaler stellen mu▀te, als es die Tradition der
Metaphysik bislang getan hatte, mochte noch in den Rahmen bekannter
▄berbietungsstrategien einzuorden sein. Da▀ man das Sein nun aber aus dem
Horizont der 'Zeit' heraus denken sollte, war unerh÷rt.
War die zeitgen÷ssische Wirkung schon gro▀, so sind die Folgen fast
unabsehbar. Um nur einige zu nennen: Theologen, allen voran Bultmann,
lie▀en sich von einem neuen 'Ruf in den Glauben' inspirieren, Sartre wandelte
die Seinsfrage zum Problem einer authentischen Existenz, Gadamer
entwickelte aus dem Ansatz einer 'Hermeneutik der FaktizitΣt' die Grundlinien
einer philosophischen Hermeneutik.
In dem Kurs wird es darum gehen, einen soliden Zugang zu dem Werk zu
er÷ffnen, und das hei▀t im besonderen, die Sprache Heideggers verstehen zu
lernen, und mit der Sprache seine Konzeption von 'Sein' als eine Bestimmung
von 'Sein und Zeit'.
Empfohlene Literatur:
Martin Heidegger: Sein und Zeit, Tⁿbingen 1984.
SekundΣrliteratur:
Gⁿnter Figal: Heidegger zur Einfⁿhrung, Hamburg 1992.
H.-G. Gadamer: Heideggers Wege, in: ders.: Gesammelte Werke, Bd. 3, Tⁿbingen 1987.
Otto P÷ggeler (Hrsg.): Heidegger. Perspektiven zur Deutung seines Werks, Weinheim 1994.
Fortsetzung aus dem SS 1995. Keine Neuaufnahmen.
Ein qualifizierter Schein kann durch zwei kurze Hausarbeiten wΣhrend des
Semesters erworben werden.
Das Problem der KompatibilitΣt von Willensfreiheit und Determinismus lΣ▀t sich
anhand der folgenden drei miteinander unvertrΣglichen Thesen
veranschaulichen:
1. Jedes physikalische Ereignis hat eine physikalische Ursache.
1a. Jede physikalische Ursache hat selber eine physikalische Ursache.
2. Es gibt freie Willensentscheidungen, die Ursachen sind, ohne selbst
Wirkungen zu sein.
3. Die freien Willensentscheidungen greifen durch die von ihnen verursachten
Handlungen in die physikalische Wirklichkeit ein.
Alle drei Thesen scheinen wesentliche Bestandteile unseres Selbst- und
WeltverstΣndnisses zu sein. These 1 ist eine grundlegende Annahme der
Naturwissenschaft. These 3 erm÷glicht es allererst, Personen fⁿr Handlungen
verantwortlich zu machen. Die in These 2 behauptete Willensfreiheit scheint
eine unabdingbare Voraussetzung fⁿr Recht und Moral zu sein. Ob die
Willensfreiheit so definiert werden mu▀ wie in These 2, ist allerdings umstritten.
Im Seminar werden wir verschiedene klassische und zeitgen÷ssische Texte
zum Thema Willensfreiheit und Determinismus behandeln. Der Schwerpunkt
wird dabei auf Versuche gelegt, die Willensfreiheit so zu definieren, da▀ sich
das o.g. Problem der KompatibilitΣt aufl÷st. Ein Reader mit den einschlΣgigen
Texten kann zu Beginn des Semesters erworben werden. Bedingung fⁿr einen
qualifizierten Schein: Hausarbeit.
Einfⁿhrende Literatur:
U. Pothast, Die UnzulΣnglichkeit der Freiheitsbeweise, Frankfurt a.M. 1980 (Suhrkamp).
T. Honderich, Wie frei sind wir? Das Determinismus-Problem, ⁿbers. v. J. Schulte, Stuttgart 1995
(Reclam).
Augustins De civitate dei ist fⁿr die Geschichte der Staatsphilosophie von erheblicher Bedeutung. Anders als Platon, Aristoteles und Cicero zieht Augustinus die Vorstellung grundsΣtzlich in Zweifel, Gerechtigkeit sei ein notwendiges Staatskonstituens; er setzt an ihre Stelle ein pragmatisches Konsenskriterium, wie es durchaus auch einer RΣuberbande zukommt. Im Hintergrund steht seine Konzeption eines sich erst im Jenseits erfⁿllenden Gottesreiches; diese Konzeption er÷ffnet ihm die M÷glichkeit eines bis dahin unbekannten politischen Realismus. Starke Wirkungen auf Mittelalter und Neuzeit ⁿben seine Lehre von zwei miteinander rivalisierenden 'Reichen' aus, ferner der Entwurf einer Geschichtsphilosophie, die Idee eines universalen Friedens und seine Relativierung des naturrechtlichen Standpunkts. Im Seminar sind Lateinkenntnisse willkommen, werden aber nicht vorausgesetzt. Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen Hausarbeit vergeben.
Text:
Augustini de civitate dei libri XXII, ed. Dombart/Kalb, 2 Bde., Stuttgart 1993 (Teubneriana).
Aurelius Augustinus, Vom Gottesstaat, ⁿbers. von W. Thimme, 2 Bde., Mⁿnchen 21985 (dtv.
klassik).
(Anstelle dieser relativ teuren Ausgaben kann zu Semesterbeginn auch ein Reader erworben
werden.)
Literatur:
U. Duchrow, Christenheit und Weltverantwortung. Traditionsgeschichte und systematische
Struktur der Zweireichelehre, Stuttgart 21983.
W. Kamlah, Christentum und Geschichtlichkeit. Untersuchungen zur Entstehung des
Christentums und zu Augustins "Bⁿrgerschaft Gottes", Stuttgart/K÷ln 21951.
J.R. Markus, Saeculum. History and Society in the Theology of St. Augustine, Cambridge 21983.
J. van Oort, Jerusalem and Babylon. A study into Augustine's City of God, Leiden 1991.
Texte
: Descartes: (1) Die Prinzipien der Philosophie, Meiner PhB 28;
(2) Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft, Meiner PhB 262b;
(3) Discours de la MΘthode (Von der Methode des richtigen
Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Forschung), Meiner PhB 261.
In den "Regeln" entwirft Descartes ein frⁿhes Programm einer
Einheitswissenschaft, die ihre Aussagen aus intuitiv gewissen SΣtzen ableitet.
Dazu mⁿssen komplexe SΣtze auf einfache zurⁿckgefⁿhrt werden, denen
"einfache Naturen", ideale GegenstΣnde, entsprechen, die unmittelbar
einsichtig sind. Im "Discours" schildert Descartes eine am Modell der
Mathematik und der mathematischen Naturwissenschaften entwickelte
Methode und wendet sie auf Fragen der Moral, der Metaphysik und sogar
auf eine Theorie des Blutkreislaufs an. In den "Prinzipien" legt Descartes (seine)
Prinzipien der menschlichen Erkenntnis und der k÷rperlichen Dinge dar und
belehrt uns ⁿber die sichtbare Welt und ⁿber die Erde. Die "Prinzipien" waren
als umfassende Darstellung seiner Philosophie geplant, wurden aber nicht
vollendet.
Zum Erwerb eines benoteten Scheines mu▀ ein Referat angefertigt werden.
Bacons (1561-1623) Neues Organon ist die erste Wissenschaftstheorie der Moderne. Er vertritt auch eine ihrer zwei Grundrichtungen. Im Gegensatz zu Descartes leistet bei Bacon die Erfahrung keine blo▀e BestΣtigung einer naturwissenschaftlichen Theorie, sondern erm÷glicht uns stΣndig neue Entdeckungen. Diese neuen Entdeckungen veranlassen zu neuen Prinzipien, die wiederum Hypothesen fⁿr neue Experimente, mithin fⁿr neue Entdeckungen sind. An die Stelle der aristotelischen Auffassung von Wissenschaft als blo▀er Verknⁿpfung von Begriffen tritt eine scientia activa, in der das Experiment im Mittelpunkt steht. Denn die Natur ist fⁿr Bacon kein unverΣnderlicher Gegenstand, sondern ein Bestand von M÷glichkeiten. Analog zu Gottes Sch÷pfung der Welt macht der Forscher diese M÷glichkeiten wirklich. Dabei mi▀t sich die Wahrheit der wissenschaftlichen Theorien an ihrem Erfolg bzw. an ihrer Fruchtbarkeit. Die Wahrheit wird "Tochter der Zeit" und kann sich Σndern. Doch wozu die Wissenschaft und diese Wahrheitstheorie? Bacons Auffassung der Wissenschaft liegt eine moralische Absicht zugrunde. Dank der sch÷pferischen Kraft der Wissenschaft kann die materielle Wohlfahrt aller Menschen gewΣhrleistet werden, ohne da▀ wir eine zwangsbefugte Sozial- und Wirtschaftsordnung in Anspruch nehmen mⁿssen. Das entsprechende Gesellschaftsmodell stellt Neu-Atlantis nicht in die Vergangenheit wie die Antike, sondern in die Zukunft bzw. in die Utopie; den Weg sieht er in der modernen Idee eines Fortschritts der Forschung. Mehr als jeder Denker der Moderne hat Bacon die tatsΣchliche Praxis der Naturwissenschaft beschrieben sowie deren Aufgabe der Gesellschaft gegenⁿber er÷rtert. Nun wird er auch heutzutage eben wegen seiner vermutlichen Umweltfeindlichkeit, Elitismus und moralischen Verantwortungslosigkeit kritisiert. Die Lektⁿre der zwei Werke soll auch diese Diskussion zu Wort kommen lassen. Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen Hausarbeit vergeben.
Textausgabe:
F. Bacon, Neues Organon, hg. v. W. Krohn, Hamburg 1990 (Meiner).
F. Bacon, Neu-Atlantis, hg. v. G. Bugge, hg. v. J. Klein, Stuttgart 21992 (Reclam).
SekundΣrliteratur
:
W. Krohn, Francis Bacon, Mⁿnchen 1987 (Beck).
A. Quinton, Bacon, Oxford UP 21990.
E. Cassirer, Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit,
Nachdr. Darmstadt 1974 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2. Bd., 4. Buch, 1. Kap.
O. H÷ffe, Moral als Preis der Moderne, Frankfurt a.M. 21993 (Suhrkamp), Kap. 4.
Fichte zΣhlt zu den wenigen einflu▀reichen Denkern, mit denen man
ⁿblicherweise bereits fertig zu sein glaubt, bevor man sich wirklich auf sie
eingelassen hat. Verantwortlich ist dafⁿr wohl vor allem die au▀erordentlich
wirksame Kritik Hegels an seinem Philosophieren aus GrundsΣtzen. Dies sollte
jedoch nicht darⁿber hinwegtΣuschen, wieviel der Idealismus im allgemeinen
und Hegel im besonderen Fichte zu verdanken haben. Denn ungeachtet
seiner Fixierung auf einen fragwⁿrdigen Grundsatzgedanken dⁿrfte ihm durch
seine Inanspruchnahme von IdentitΣt und Differenz als Grundkategorien des
Denkens gerade im Methodischen ein Durchbruch gelungen sein, der fⁿr die
Entwicklung der idealistischen Dialektik richtungsweisend werden konnte. Es
lohnt sich also durchaus, Fichte zu studieren. Als Textgrundlage schlage ich
die Wissenschaftslehre von 1794 vor, die trotz Fichtes spΣterer Unzufriedenheit
mit ihrer Darstellung als sein Hauptwerk gelten mu▀. Zur Einfⁿhrung empfehle
ich die Lektⁿre der einfⁿhrenden Abhandlung ▄ber den Begriff der
Wissenschaftslehre von 1794.
Qualifikation: Hausarbeit.
Texte:
DeGruyter Bd. I.
Literatur:
Peter Rohs, J.G. Fichte, Mⁿnchen 1991 (Beck: Gro▀e Denker).
Dieter Henrich, Fichtes ursprⁿngliche Einsicht, Frankfurt a.M. 1966.
Peter Baumanns, J.G. Fichte, Freiburg 1990.
Aristoteles' Schrift ⁿber die Politik ist eines der Hauptwerke der politischen
Philosophie in der Antike. Sie enthΣlt neben der Auseinandersetzung mit
politischen Entwⁿrfen der VorgΣnger im wesentlichen Abhandlungen zur
Entstehung von Staaten, zur Unterscheidung verschiedener
Herrschaftsformen, zur Hausverwaltung, zum Erwerbswesen, zur Definition des
Bⁿrgers und seiner Tugenden, zum Vergleich verschiedener Verfassungsarten,
ihren jeweiligen Staatsorganen und ihren spezifischen Erhaltungs- und
Umsturzbedingungen, zum Glⁿck der Bⁿrger als Staatsziel, zu den Kriterien des
besten Staates sowie zur bⁿrgerlichen Erziehung.
Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen
Hausarbeit vergeben.
Textausgabe
:
▄bersetzungen der Aristotelischen Politik sind als Taschenbuch bei Reclam, Meiner und
Rowohlt erhΣltlich, wovon besonders die letztere (DM 22,--) zu empfehlen ist.
Eine griechische Ausgabe liegt in der Reihe "Oxford Classical Texts" vor.
Mit Kants Vernunftkritik ist die Philosophie keineswegs am Ende, behauptet der junge Schelling, in Wahrheit fΣngt das Philosophieren jetzt erst richtig an. Darin steckt nicht nur ▄bermut, sondern die bohrende und immer noch bewegende Frage nach Bedingungen des Wissens, die nicht in den Umkreis des Gerichtshofes der Vernunft selbst fallen, sondern unter dem Titel des absoluten Seins ihm stets schon vorausgesetzt sind. Die ebenso reizvolle wie komplizierte Ich-Schrift er÷ffnet damit die Problemkonstellation, durch die Schellings Denken in stΣndiger Revision der je versuchten L÷sungen - jenseits eines orientierenden "Hauptwerks" also - bis zuletzt in Atem gehalten wird. Der Besuch des Seminars, das als Einfⁿhrung in die Philosophie Schellings gedacht ist, setzt Grundkenntnisse Kants unbedingt voraus. Qualifikation: Stundenprotokoll und Hausarbeit.
Ausgabe:
Schelling, AusgewΣhlte Schriften, Band I (1794-1800), Suhrkamp stw.
Literatur:
Materialien zu Schellings philosophischen AnfΣngen, hg. v. M. Frank u. G. Kurz, stw 139.
Schelling. Einfⁿhrung in seine Philosophie, hg. v. H.M. Baumgartner, 1975.
M. Boenke, Transformation des RealitΣtsbegriffs, 1990.
M. Frank, Eine Einfⁿhrung in Schellings Philosophie, 1985.
R.-P. Horstmann, Die Grenzen der Vernunft, 1991.
B. Sandkaulen-Bock, Ausgang vom Unbedingten, 1990.
X. Tilliette, Schelling, Une philosophie en devenir, 1970.
Im Zentrum dieses Kompaktseminars wird das grundlegende Werk zur
ReligionsphΣnomenologie von William James (The Varieties of Religous
Experience, dt. von E. Herms: Die Vielfalt religi÷ser Erfahrung) stehen. Aber
auch die klassischen Werke Rudolf Ottos (Das Heilige), Friedrich Heilers (Das
Gebet) und Heinrich Scholz' (Religionsphilosophie) werden berⁿcksichtigt.
Fⁿr die Teilnahme ist die Anmeldung im Sekretariat bei Frau Ott erforderlich.
Dort liegt eine Liste der Referatsthemen aus.
Qualifikation: ▄bernahme eines Referats.
Fortsetzung vom SoSe.
Die Ersten Analytiken des Aristoteles formulieren eine Theorie des
folgerichtigen Schlie▀ens, die sogenannte Syllogistik, die fⁿr die Entwicklung
der Logik in den darauffolgenden zwei Jahrtausenden bestimmend wurde.
Die Zweiten Analytiken enthalten die Wissenschaftstheorie des Aristoteles; ihr
Grundbegriff ist der wissenschaftliche Beweis, in dem ein erklΣrungs-
bedⁿrftiger Satz der Einzelwissenschaften auf bestimmte, evidente und den
Satz begrⁿndende Voraussetzungen zurⁿckgefⁿhrt wird.
In diesem Semester sollen die Zweiten Analytiken, im folgenden Seme-
ster die Ersten Analytiken behandelt werden. Griechischkenntnisse
werden nicht vorausgesetzt.
Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen
Hausarbeit vergeben.
Texte:
Aristoteles, Lehre vom Schlu▀ oder Erste Analytik, bei Meiner, Philosophische Bibliothek.
Aristoteles, Lehre vom Beweis oder Zweite Analytik, bei Meiner, Philosophische Bibliothek.
Eine griechische Ausgabe beider Texte liegt in der Reihe "Oxford Classical Texts" vor.
Fortsetzung vom SoSe '95. Keine Neuaufnahmen.
Wittgensteins Tractatus gilt als Grundstein der analytischen Philosophie. Im
Kern des Werkes steht eine Theorie darⁿber, wie die Welt beschaffen ist und
wie sie durch die Sprache dargestellt wird. Der Logik kommt dabei eine
besondere Bedeutung zu. Mit ihr soll all das ausgedrⁿckt werden, was sich
ⁿberhaupt ausdrⁿcken lΣ▀t. Der Rest soll sich zeigen, ohne da▀ man darⁿber
sprechen kann. Der Tractatus mⁿndet hiermit in die Mystik.
Grundkenntnisse der Logik sind fⁿr ein VerstΣndnis des Werkes mehr als
vorteilhaft.
Im zweiten Teil des Interpretationskurses (im SoSe '96) werden wir Wittgensteins
SpΣtwerk (Philosophische Untersuchungen) studieren.
Qualifikation: Hausarbeit.
Das Kompaktseminar hat Marxens frⁿhe Schriften von der Dissertation bis zu
den Pariser Manuskripten zum Thema. Es werden besprochen:
1. Die Dissertation ⁿber Epikur und Demokrit
2. Die Vorarbeiten zur Diss.
3. Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie
4. Zur Judenfrage
5. Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung
6. Umrisse zu einer Kritik der National÷konomie
7. Pariser Manuskripte von 1844
Gegenstand sind Vorgeschichte und der erste Entwurf zum Hauptwerk, das
zugleich Marxens Lebenswerk war: das Projekt einer Kritik der politischen
╓konomie. Der Fortschritt in der Begriffsbildung war um einen hohen Preis
erkauft: die thematische EinschrΣnkung. Marx beabsichtigte, die Philosophie
zu kritisieren, um sie zu ⁿberschreiten. Das ist systematisch das Zentrum des
Kompaktseminars.
Lernziel ist, aus dem Blickwinkel der definitiven Position einen Einblick in den
systematischen Kern der frⁿhen Schriften zu gewinnen.
Die mit Abstand beste Ausgabe ist die MEGA 2. Ausgabe (Marx/Engels
Gesamtausgabe), insbesondere die zweifache Textgestaltung der Pariser
Manuskripte. Da sie aber sehr teuer ist - ein Band kostet ca. 180 DM -, mu▀ ich
die Leseausgabe Marx/Engels, Werke zugrunde legen. Ich empfehle:
MEW, ErgΣnzungsbd. 1.
MEW, Bd. 1.
MEW, Bd. 2.
Hinweisen m÷chte ich auf folgende BΣnde der MEGA:
MEGA, I, 1 (Diss.).
MEGA, I, 2 (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Zur Judenfrage, Zur
Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, ╓konomisch-
philosophische Manuskripte).
MEGA, IV, 1 (Exzerpte und Notizen. Vorarbeiten zur Diss.).
Ein roter Faden, der die neuzeitliche Philosophie durchzieht, betrifft die Diagnose der ModernitΣt. Rousseau, Schiller, Hegel und Nietzsche stehen jeweils fⁿr eigentⁿmliche Versuche in dieser Richtung. Die Sozialwissenschaften haben in unserem Jahrhundert auf breiter Front das Erbe aufgenommen und variiert. GegenwΣrtig ist das philosophische Bedⁿrfnis nach einer sowohl grⁿndlichen wie auch aspektreichen Theorie der Moderne unvermindert dringend, wenngleich man nicht sagen kann, da▀ sich die Diskussion auf eine Deutung geeinigt hΣtte. Von einigen klassischen Positionen ausgehend, werden wir den heutigen Reflexionsstand erarbeiten.
Benotete Scheine nur aufgrund von Hausarbeiten oder Referaten.
Interessenten fⁿr Referate werden gebeten, sich frⁿhzeitig mit mir in
Verbindung zu setzen.
Literatur zur Orientierung:
Rousseau, Abhandlung ⁿber die Wissenschaften und die Kⁿnste (Erster Diskurs, 1750).
Schiller, ▄ber die Σsthetische Erziehung des Menschen (1795), vor allem Briefe 2-9.
Hegel, PhΣnomenologie des Geistes (1807), darin: Der sich entfremdete Geist - Die Bildung (VI
B, vor allem Abschnitt Ia).
Heidegger, Die Zeit des Weltbildes (1938), in: Holzwege (=GA Bd. 5).
Horkheimer/Adorno, Dialektik der AufklΣrung (1944) (=Horkheimer, Ges. Schriften Bd. 5).
Habermas, Die Moderne - ein unvollendetes Projekt (1980), in: Kleine politische Schriften I-IV
(Frankfurt/M 1981).
Taylor, Ch., Das Unbehagen an der Moderne (stw).
Seitdem Platon ihn als "unseren Vater" bezeichnete, gilt Parmenides mit
gewissem Recht als Begrⁿnder der Metaphysik und Ontologie. Ohne Zweifel
bildet das parmenideische Seinsdenken (neben Heraklit) den H÷hepunkt der
vorsokratischen Gedankenentfaltung. Das Seminar soll dazu dienen, am
parmenideischen Lehrgedicht die Eigenart des Anfangs der Philosophie zu
verdeutlichen und die m÷glichen Stellungnahmen zu diskutieren. Wir werden
versuchen, uns in schrittweiser AnnΣherung den Gedanken des Parmenides
nΣher zu bringen, zunΣchst durch genaue Erschliessung des schwierigen (und
nur fragmentarisch erhaltenen) Textes; dann durch Einbettung in den Kontext
frⁿhgriechischen Denkens sowie durch Betrachtung der weitreichenden
Reaktionen auf das Seinsdenken.
Da sich viele Probleme nur am Originaltext adΣquat diskutieren lassen, sind
Griechischkenntnisse erwⁿnscht, aber nicht Bedingung. Voraussetzung fⁿr
einen benoteten Schein sind Referat und Hausarbeit.
Zweisprachige Textausgabe:
hg. von U. H÷lscher (Suhrkamp), Frankfurt 1986.
Kommentare:
L. Taran, Parmenides, Princeton 1965.
A. Coxon, The Fragments of Parmenides, Assen 1986.
Ebenfalls heranzuziehen ist das Parmenides-Kapitel in: U. H÷lscher, AnfΣngliches Fragen,
G÷ttingen 1968.
Die immer noch ma▀gebliche (zweisprachige) Gesamtausgabe der Vorsokratiker ist:
H.Diels/W.Kranz, Die Fragmente der Vorsokratiker, 2 Bde., 61951/1952.
Preiswert und brauchbar: J. Mansfeld, Die Vorsokratiker, Stuttgart 1983.
Zur Einfⁿhrung in die Vorsokratiker-Lektⁿre: Th. Buchheim, Die Vorsokratiker, Mⁿnchen 1994.
Die "Dialektik der AufklΣrung" ist einer der gro▀en vernunftkritischen Texte dieses Jahrhunderts, ein Grundbuch zugleich fⁿr das VerstΣndnis der Philosophie seiner beiden Autoren. Nachdem das Buch inzwischen den Rang eines Klassikers bekommen hat und in der gegenwΣrtigen Variante der "Kritischen Theorie" eher mit Distanz betrachtet wird, mag es interessant sein, sich aufs neue mit ihm auseinanderzusetzen und m÷glichst unvorein- genommen nach den diagnostischen StΣrken und SchwΣchen des Horkheimer/Adornoschen Denkens zu fragen.
Die beste Ausgabe der "Dialektik der AufklΣrung" findet sich im Band 5 von Max Horkheimers "Gesammelten Schriften" (= Fischer Taschenbuch Nr. 7379). Weitere Literatur gebe ich zu Beginn des Semesters an.
Durch die Forschungen des von Dieter Henrich geleiteten "Jena-Projekts" ist
viel neues Licht auf die AnfΣnge des sog. Deutschen Idealismus gefallen. Seit
mehreren Semestern habe ich darum regelmΣ▀ig Lehrveranstaltungen
angeboten, die die neue Quellenlage zur Kenntnis bringen und zur
gemeinsamen Aufarbeitung Anla▀ geben wollen. Vorausgesetzt wird nur die
grⁿndliche Kenntnis wenigstens eines Grundtextes von Reinhold, z.B. des in
Meiners Philosophischer Bibliothek (299) von Wolfgang H. Schrader 1978 hg.
nachgedruckten Fundament*s* des philosophischen Wissens (1791) und von
Gottlob Ernst Schulzes Aenesidemus oder ⁿber die Fundamente der von dem
Herrn Professor Reinhold in Jena gelieferten Elementar-Philosophie. Nebst
einer Verteidigung des Scepticismus gegen die Anma▀ungen der
Vernunftkritik, 1792 (von mir neu hg. und eingeleitet, ebenfalls in Meiners
Philosophischer Bibliothek, Herbst 1995). Ich empfehle den Besuch der
Vorlesung, die ich absichtlich parallel fⁿhre.
Die schwer zugΣnglichen Texte, vor allem Rezensionen und Briefwechsel, um
Reinholds Elementarphilosophie werden in einem Reader rechtzeitig
(spΣtestens im September) zur Verfⁿgung stehen und in meinem Sekretariat
(Zimmer 315) zu kaufen sein.
Teilnahmebedingung (=Qualifikation fⁿr den Erwerb eines Scheins) ist die vorherige (unterschriftliche) Verpflichtung zu
▄bernahme der Vorbereitung einer Sitzung (auch in Gruppenarbeit) anhand
des Sitzungsplans, der dem Reader beiliegen wird.
Nach einer verbreiteten methodologischen Auffassung sind die
Naturwissenschaften nomothetisch - sie streben die Entdeckung allgemeiner
Naturgesetze an -, wogegen Geisteswissenschaften, speziell die Geschichts-
wissenschaft ideographisch, d.h. auf die einfⁿhlende Beschreibung des
Besonderen und 'historisch Einmaligen' ausgerichtet seien; die den
Geisteswissenschaften eigentⁿmliche und einzig angemessene Methode sei
die des Verstehens. Wenn man davon ausgeht, da▀ es keine speziellen
historischen Verlaufsgesetze gibt, scheint diese Auffassung oder die 'narrative'
Konzeption Dantos fⁿr die Historiographie zunΣchst einige PlausbilitΣt zu
besitzen.
Wir wollen uns im Kompaktseminar jedoch nicht nur auf die schon etwas
angejahrte Kontroverse 'Verstehen oder ErklΣren' einlassen, sondern die
Sache im zweiten Teil des Seminars anders anpacken: anhand ausgewΣhlter
Texte von Historikern wollen wir die Frage untersuchen, was durch die
historiographische Darstellung am VerstΣndnis der VorgΣnge und an der
ErklΣrung der Ereignisse gewonnen wird.
Das Seminarangebot wendet sich speziell an Studentinnen und Studenten,
die Geschichte als Haupt- oder Nebenfach belegt haben. Das
Kompaktseminar findet voraussichtlich Anfang Februar '96 statt; der Termin fⁿr
die Vorbesprechung zu Semesterbeginn wird mit der Themenliste am
Schwarzen Brett ausgehΣngt werden.
Das auf zwei Semester angelegte Hauptseminar will mittels einer vollstΣndigen und sorgfΣltigen Lektⁿre in das zentrale Werk des 'mittleren' Platon einfⁿhren. Die wichtigsten Lehrstⁿcke der Politeia - wie die Sophistenkritik, die Gerechtigkeits-, die Tugend- und die Seelenteilungslehre, die Staats- und Bildungskonzeption, die Gegenⁿberstellung von Meinen und Wissen, die Ideen- und die Prinzipientheorie, die Gleichnisse, der Dialektikbegriff sowie die Dichterkritik - werden dabei grundlegend diskutiert und in Auseinander- setzung mit den gegenwΣrtig vertretenen Forschungspositionen er÷rtert. In diesem Zusammenhang sollen auch Gastreferenten eingeladen werden. Das Seminar wendet sich an Teilnehmer, die zu einer intensiven Mitarbeit bereit sind. Griechischkenntnisse sind vorteilhaft, aber nicht Teilnahmebedingung. Als Textgrundlage ist nach wie vor Burnets Ausgabe bei den 'Oxford Classical Texts' zu empfehlen, als ▄bersetzung immer noch Schleiermacher (am besten in der revidierten Version der 'Wissenschaftlichen Buchgesellschaft'). Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen Hausarbeit vergeben.
Literatur
:
J. Annas: An Introduction to Plato's Republic, Oxford 1981.
A Schubert: Platon. 'Der Staat', Paderborn u.a. 1995.
N.P. White: A Companion to Plato's Republic, Oxford 1979.
"Logischer Positivismus", "Neopositivismus", "logischer Empirismus", "Neoempi-
rismus" sind verschiedene Bezeichnungen fⁿr die Wissenschaftstheorie, die sich
nach dem ersten Weltkrieg in Wien und Berlin herausbildete. Zusammen mit
dem amerikanischen Pragmatismus hat sie auch die analytische Sprach-
philosophie ma▀geblich beeinflu▀t.
Das Seminar wird sich zum einen mit OriginalbeitrΣgen beschΣftigen, die als
deutsche ZeitschriftenaufsΣtze vorliegen und teils in englischer ▄bersetzung
gesammelt wurden (1). Teils wird es sich mit spΣteren Arbeiten damals
Beteiligter beschΣftigen (2), teils mit zeitgen÷ssischen Stellungnahmen zum
Neopositivismus (3).
Literatur:
(1) A.J. Ayer, Logical Positivism, New York 1966.
(2) R. Carnap, Scheinprobleme in der Philosophie, Ffm 1966.
(3) R. Haller, Neopositivismus. Eine historische Einfⁿhrung in die Philosophie des Wiener Kreises,
Darmstadt 1993;
(4) R. v. Mises, Positivism, New York 1951 (▄bersetzung aus dem Deutschen).
(5) G. Bergmann, The Metaphysics of Logical Positivism, Madison 1967.
Zum Erwerb eines benoteten Scheines mu▀ ein Referat angefertigt werden.
Kommentar s. Aushang.
Die klassische Logik hat zum Paradox ein ambivalentes VerhΣltnis: Auf der einen Seite wird es als 'Unm÷gliches' bzw. 'Absurdes' abgetan, um das 'Sein' und den 'Sinn' zu retten, auf der anderen Seite aber eingesehen, da▀ Paradoxien (man denke an die berⁿhmten Paradoxien des Altertums) selber logische Konstrukte sind und dem logischen Denken keineswegs nur Σu▀erlich anhaften. Seit dem 19. Jahrhundert vollzieht sich ein Umschwung von der "Scheinwelt des Paradoxons" (Hughes/Brecht) zum Paradox der Wirklichkeit bzw. des Lebens selber. Das unentrinnbar gewordene Paradox wird damit auf neue Weise zur "Herausforderung des abendlΣndischen Denkens" (Geyer/Hagenbⁿchle). Damit ist der Weg frei fⁿr eine Neubestimmung des gesamtlogischen Feldes, in dem formale Logik und Paradoxlogik (beide wurden in verschiedenen Kulturen mit unterschiedlicher Akzentuierung immer schon gepflegt) in ein komplex-komplementΣres VerhΣltnis zueinander gesetzt werden mⁿssen.
Als vorbereitende Lektⁿre wird empfohlen:
Patrick Hughes & George Brecht, Die Scheinwelt des Paradoxons. Braunschweig 1978.
Paul Geyer & Roland Hagenbⁿchle (Hrsg.), Das Paradox. Eine Herausforderung des
abendlΣndischen Denkens. Stauffenberg Verlag Tⁿbingen 1992.
Wolfgang Ullrich, Grundrisse einer philosophischen Begriffsgeschichte von AmbiguitΣt. In:
Archiv fⁿr Begriffsgeschichte Bd. XXXII, Bouvier Verlag Bonn 1989, S. 121-169.
Jean-Franτois Lyotard, Der Widerstreit. Mⁿnchen 1987.
Manfred Geier, Ich lⁿge immer. In: ─sthetik im Widerstreit. Zum Werk von J.-Fr. Lyotard. Hrsg. v.
W. Welsch & Chr. Pries, VCH Verlagsgesellschaft Weinheim 1991.
Das VerhΣltnis von Recht und Moral ist Σu▀erst komplex: weder die These der strikten Trennung beider SphΣren noch die ihrer prΣstabilierten Harmonie lassen sich verteidigen. Sie sind getrennt und hΣngen doch irgendwie zusammen. Welches sind die trennenden und welches die sie verbindenden Elemente? Welches sind die spezifischen Funktionen der Moral und welches die des Rechts? In welcher Weise sind die beiden Normierungen, die rechtliche und die moralische, aufeinander bezogen? Diese Fragen sollen anhand einschlΣgiger Theorien er÷rtert werden.
Literatur (in Auswahl):
Brieskorn, Norbert: Rechtsphilosophie. Grundkurs Philosophie 14, S. 69-79, Kohlhammer,
Stuttgart 1990.
Bubner, R., Cramer, K., Wiehl, R. (Hrsg.): Recht und Moral, in: Neue Hefte fⁿr Philosophie 17
(1979).
Geddert, Heinrich: Recht und Moral. Zum Sinn eines alten Problems, Berlin 1984 (Schriften zur
Rechtstheorie 111).
Hart, H.L.A.: Recht und Moral, G÷ttingen 1971.
Ders.: Law, Liberty and Morality, Oxford 1963.
Jung, H., Mⁿller-Dietz, H., Neumann, U. (Hrsg.): Recht und Moral, 1991.
Kaufmann, Arthur: Grundprobleme der Rechtsphilosophie, Mⁿnchen 1984, S. 191-205.
Orsi, G., Seelmann, K., Smid, S, Steinvorth, U. (Hrsg.): Recht und Moral, in: Rechtsphilosophische
Hefte 1 (1993).
Pawlowski, Hans-Martin: Die Aufgabe des Richters bei der Bestimmung des VerhΣltnisses von
Recht, Sittlichkeit und Moral, in: ARSP L (1964), 503-519.
Wenn die gegenwΣrtige Philosophie weithin glaubt, sich in entscheidenden Punkten von ihrer metaphysischen Tradition verabschieden zu mⁿssen, so liegt das nicht nur an der viel diskutierten Sprachgebundenheit unseres Denkens. Eine kaum geringere Rolle spielt die bis auf Kant zurⁿckgehende ▄berzeugung, da▀ Metaphysik im traditionellen Sinne auch deshalb nicht m÷glich sein k÷nne, weil unser Denken zeitgebunden und damit endlich sei. Wer die Triftigkeit dieser verbreiteten ▄berzeugung prⁿfen m÷chte, kommt nicht umhin, sich mit der Frage "Was ist Zeit?" auseinanderzusetzen. Als Ausgangspunkt bietet sich dafⁿr vor allem die Lektⁿre zeittheoretischer Texte der Antike an, in denen die Frage in verschiedene Richtungen verfolgt, aber noch ohne metaphysikkritische Vorentscheidungen er÷rtert wird. Wir werden uns auf die traditionsbildenden Schriften von Platon (Timaios 37c-39e), Aristoteles (Physik IV, 10-14), Plotin (Enneade III, 7) und Augustinus (Confessiones XI) konzentrieren. Je nach Interesse sind aber auch Seitenblicke zu anderen Autoren wie Seneca, Sextus Empiricus oder Boethius m÷glich. Es bietet sich an, im wesentlichen chronologisch zu verfahren. Dennoch sollte man sich bereits zu Beginn des Semesters einen ▄berblick ⁿber die zumeist recht kurzen Texte verschafft haben. Qualifikation: Hausarbeit.
Literatur:
Werner Beierwaltes, Plotin ⁿber Ewigkeit und Zeit, Frankfurt a.M. 1967.
Gernot B÷hme, Zeit und Zahl. Studien zur Zeittheorie bei Platon, Aristoteles, Leibniz und Kant,
Frankfurt a.M. 1974.
J.F. Callahan, Four Views of Time in Ancient Philosophy, Cambridge Mass. 1948.
P.F. Conen, Die Zeittheorie des Aristoteles, Mⁿnchen 1964.
Kurt Flasch, Was ist Zeit? Das XI. Buch der Confessiones, Frankfurt a.M. 1993.
Karen Gloy, Studien zur Platonischen Naturphilosophie im Timaios, Wⁿrzburg 1986.
Nach einer weit verbreiteten Auffassung machen wir uns Bilder von Dingen in der Au▀enwelt. Diese Bilder werden "Ideen", "Begriffe" oder eben "mentale ReprΣsentationen" genannt. Ist die Metapher des Bildes wirklich angebracht? Wir wollen einige moderne Varianten der reprΣsentationellen Theorie betrachten und die Kritik daran untersuchen.
Die Mehrzahl der Texte, die wir lesen werden, befinden sich in:
Stich, S. & Warfield, T.: Mental Representation, Oxford: Blackwell 1994.
Qualifikation: Hausarbeit.
Der Begriff der BestΣtigung erfahrungswissenschaftlicher Theorien ist ein zentraler wissenschaftstheoretischer Begriff, der dem Theorienvergleich dient: Gut bestΣtigte Theorien wird man schlechter bestΣtigten Theorien vorziehen. An der Formulierung des BestΣtigungsbegriffs lΣ▀t sich die fundamentale Kontroverse zwischen Carnapianern und Popperianern aufrollen. Dies soll im Seminar unternommen werden. Da die induktive Logik Carnaps ein Hauptthema sein wird, werden Logikkenntnisse (im Umfang von "Logik I") vorausgesetzt. Referatthemen k÷nnen auch schon vorab vergeben werden (Tel. 294284 oder email psh@informatik.uni-tuebingen.de).
"Sprache" wird im mittelalterlichen Denken vor allem in drei gro▀en
ZusammenhΣngen thematisch: im Kontext der artes liberales (vor allem der
Grammatik), im Kontext der Logik und in dem der Theologie. Gegenⁿber der
weitgehend ungeschichtlichen Sprachtheorie der Scholastik bringen
Humanismus und Renaissance die Bedeutsamkeit der historisch gewachsenen
Sprache zur Geltung. - Diese Themen sollen an ausgewΣhlten Beispielen in
Referaten vorgestellt und er÷rtert werden.
Referatthemen sind frⁿhzeitig (am Ende des Sommersemsters oder in den
ersten Feriensprechstunden) mit einem der Seminarleiter abzusprechen.
Qualifizierter Schein auf Grund einer Hausarbeit.
Literatur:
J. Pinborg, Die Entwicklung der Sprachtheorie im Mittelalter, Mⁿnster 1967.
M. Dascal, D. Gerhardus, K. Lorenz, G. Meggle (Hg.), Sprachphilosophie. Philosophy of
Language. La philosophie du langage, Berlin - New York 1992 (mit einschlΣgigen BeitrΣgen
zur Scholastik von W.L. Gombocz und zur Renaissance von G. Nuchelmans).
J. Hennigfeld, Geschichte der Sprachphilosophie I: Antike und Mittelalter, Berlin - New York
1994.
Das Seminar ist auf zwei Semester angelegt. Es wird die Romane 'Der Idiot' (im
WS 95/96), 'Schuld und Sⁿhne' (neuer ▄bersetzungstitel 'Verbrechen und
Strafe') sowie 'Die DΣmonen' (im SoSe 96) behandeln. Um die eigene
Vorbereitung auf das Seminar durch die Lektⁿre der angegebenen Werke
sowohl wΣhrend der vorausgehenden Semesterferien als auch noch
innerhalb der Vorlesungszeit zu erm÷glichen, wird das Seminar gegen Ende
des jeweiligen Semesters ziemlich kompakt an fⁿnf (im WS) bzw. an vier (im SoSe)
Freitagen, jeweils von 9.15-12.30 Uhr und von 15.15-16.45 Uhr, stattfinden. Die
vorgesehenen Freitage sind: 12.1., 19.1., 26.1. sowie 2.2. und 9.2.96 im WS und
21.6. und 28.6. sowie 5.7. und 12.7.96. Der Ort wird rechtzeitig am Schwarzen
Brett bekanntgegeben.
Dem Seminar wird die ▄bersetzung von E.K. Rahsin zugrundegelegt,
erschienen bei Piper (auch als Taschenbuch). Aber auch jede andere
▄bersetzung ist willkommen. Qualifikation: Referat oder Sitzungsprotokoll.
Anders als die Frage nach dem Verstehen literarischer Texte ist die nach dem
Verstehen bildender Kunst hermeneutisch nie zentral gewesen.
Nichtsdestoweniger gibt es eine Reihe interessanter Arbeiten, die sich mit der
"Hermeneutik des Bildes" beschΣftigen. Im Seminar soll eine Auswahl von
ihnen prΣsentiert und diskutiert werden. Das Seminar ist nur fⁿr
Fortgeschrittene gedacht. Pers÷nliche Anmeldung ist erbeten.
Literatur : Gottfried Boehm (Hrsg.), Was ist ein Bild? Mⁿnchen ( = Wilhelm Fink Verlag) 1994.
Das Oberseminar beginnt mit einer Er÷rterung von Kants Schrift Zum ewigen Frieden, deren Lektⁿre Voraussetzung fⁿr die Seminarteilnahme ist (vgl. neuerdings den kooperativen Kommentar: O. H÷ffe (Hrsg.): Kant. Zum ewigen Frieden, Berlin 1995, Reihe 'Klassiker auslegen'). Im Anschlu▀ daran diskutieren wir grundlegende Texte zur Theorie der internationalen Rechtsbeziehungen und internationaler Gerechtigkeitsfragen, u.a. von Bentham, Rawls, Beitz und Shue. Eine Literaturliste ist zu Semesterbeginn im Sekretariat (Zi 317) erhΣltlich. Benotete Scheine werden aufgrund eines Referats und einer schriftlichen Hausarbeit vergeben.
Der Konventionalismus Dinglers Σhnelt dem PoincarΘs, insofern auch Dingler die Grundbegriffe und Prinzipien physikalischer Theorien als Konventionen betrachtet. Anders als PoincarΘ will Dingler jedoch seine Setzungen als die einzig m÷glichen operativ auszeichnen. An Dinglers Operationalismus knⁿpft auch der Erlanger Konstruktivismus an.
Texte:
Hugo Dingler, AufsΣtze zur Methodik, Meiner PhB 403.
Die Ergreifung des Wirklichen, Ffm 1969, Suhrkamp Titel 6025.
Zum Erwerb eines benoteten Scheines mu▀ ein Referat angefertigt werden.
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